Während ich heute morgen ungelogen eine ganze Stunde darauf warten musste, daß die Anästhesie unseren Patienten intubiert bekommt, habe ich eine recht erstaunliche Entdeckung gemacht:
Im Boden unseres OPs befindet sich ein 3D-Muster. Ähnlich wie bei den 3D-Büchern, die es früher gab. Nur ist es bei uns kein Muster (also kein Knochen oder Skalpell oder so), sondern einfach nur eine dreidimensionale mehrschichtige Ebene. Sah trotzdem gut aus.
Frage mich jetzt, ob das in anderen OP-Sälen Deutschlands auch so ist? Bitte mal ausprobieren. Am besten so im Halbschlaf noch ein bißchen danebenzuschielen.
Während der OP habe ich mich dann pausenlos vom Oberen runtermachen lassen (müssen, konnte ja nicht weg). Wegen vieler unnötiger Kleinigkeiten, wenn man es den gestressten OÄ nicht recht machen kann. Nein, kann noch nicht Hellsehen, nein, ICH kann nichts dafür, wenn er selbst den von mir gehaltenen Haken wegschubst. Gut, zugegeben, die OP bei dem Situs war sicher nicht ohne, aber trotzdem fand ich es blöd.
Und früher war es doch mal so, daß man sich erst in einer Abteilung einarbeiten muss? Bevor man "belohnt" wird, meine ich. So war zumindest die Ansage an mich in den Abteilungen, in denen ich früher war. Erstmal beweisen, daß man was weiß und kann, bevor man selber rangelassen wird. Tja, Tatsache ist hier, daß der neue Kollege (kein Vierteljahr hier) ständig operieren darf. Wobei ich nicht glaube, daß er besser operiert als ich. Aber wenn ich die OÄ drauf anspreche, heißt es nur, man dürfe die neuen Leute ja nicht verprellen. Klasse, Superargumentation.
Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
Doc Blog
#metoo in der Medizin
vor 1 Jahr
5 Kommentare:
Wenigstens in deinem Geschimpfe auf die Anästhesie bist du schon ein ganz großer Chirurg ;-)
Dabei muss man einfach immer nur an diesen Spruch denken: Ein guter Chirurg braucht einen Anästhesistent, ein schlechter Chirurg hat ihn aber bitter nötig.
:D
Sorry, wenn das falsch rübergekommen ist, habe (diesmal) nicht auf die Anästhesie geschimpft, es war wohl wirklich schwierig, den Pat. zu intubieren.
Das hat halt eben dazu geführt, daß ich lange aufs Lagern warten musste und in der Zeit, den OP-Boden betrachtet habe. Kein Witz, war wirklich so.
Habe eigentlich nichts gegen Anästhesisten, mit den meisten ist es ziemlich lustig und einige haben mir auch schon öfters mal geholfen.
Bin halt oft genug einfach neidisch, daß die aufgrund besserer Organisation (?) jeden Tag pünktlich nach Hause kommen.
Selbst schuld, hätte ja wie gesagt, auch Anästhesist werden können.
Doc Blog
Das wäre doch die ideale Gelegenheit gewesen mal kurz bei der Kaffeemaschine vorbeizuschauen ;)
Das mögen wir von der Anästhesie ganz besonders wenn wir gerade anfangen und die Chirurgen schon gewaschen und mit den Händen in der Luft am Tisch stehen ;)
Aber ich verstehe schon, dass man als "Unterer" nicht einfach sagen kann: Ich geh mal schnell auf einen Kaffee, holt mich wenn ihr soweit seid. Das funktioniert nur bei den "Oberen".
Naja, der Obere hatte kurz reingeschaut, die Augen verdreht und war dann bis zum Ende der Lagerung wieder verschwunden. Aber ist ja ok, reicht ja, wenn einer da ist, denke ich.
Leider kann ich so schlecht abschätzen, wie lange es bei der Anästhesie in solchen Fällen denn dauert, und weil die immer Wartezeit auf uns notieren, bleibe ich lieber in der Nähe.
Aber grundsätzlich denke ich, haben wir ein gutes Verhältnis zu unseren Anästhesisten. Und den OP-Kaffee habe ich weder in diesem noch in anderen Häusern pobiert.
Und das Chirurgen ziemlich ungeduldig sind, gehört wohl zur Natur der Sache und muss so sein, um das Klischee zu bedienen ;-)
Doc Blog
Auch wenn der Spruch mit dem "Guten Chirurgen usw." bereits am 13.09.08 bei mir zu lesen war, möchte ich hier darauf hinweisen, daß die Postings von "anonym" hier nicht von mir verfasst worden sind!1!!
Obwohl sie von mir sein könnten, wenn ich einen ganz ganz miesen Tag gehabt hätte und alles falsch verstehen will ;)
Mir persönlich ist in meiner kurzen, eigentlich ja noch nicht mal richtig gestarteten Karriere aufgefallen, auch über die Blut-Hitn-Schranke hinweg hierachieabhängig von oben nach unten gemeckert wird.
Was mir allerdings auch aufgefallen ist, ist daß, hier aber hierachieunabhängig, chirurgischerseits gerne vergessen wird, daß auch eine Anästhesie ein "Eingriff" ist. Und genau so, wie eine HTEP mal zwei Stunden dauern kann, ohne daß man das vorhersagen konnte auch eine Anästhesie sich mal "ziehen" kann.
In beiden Fällen kommt aber sowieso der OPM bzw. einer vom ZOO zum motzen...
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