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Sonntag, 7. Dezember 2008

Sie sind ja immer noch hier?!

So begrüßte mich der Ehemann einer Patientin auf dem Gang, heute abend, es war schon etliche Stunden dunkel und ich hatte eindeutig im hellen Tageslicht meinen Dienst begonnen.

Die Frage hat mich überrascht und direkt einige Gegenfragen provoziert, die ich mir stellen musste.

a) Kennen wir uns eigentlich?
Schnell den Mann (älter, machte einen gesunden Eindruck, mir freundlich gesonnen) und die Frau (älter, nicht ganz so gesund wirkend, an UAG) gescannt. Nicht direkt erkannt. Aber die kennen mich, so tun sie zumindest.

b) UAG, die Lösung?
Da bleiben zwei Möglichkeiten, chirurgisch oder orthopädisch, Freund oder Feind. Letztendlich am Gangbild nicht zu eruieren. Ich hoffe, ich habe sie nicht selber operiert. Nein, unwahrscheinlich, hatte in letzter Zeit keine derartigen OPs. Oder doch. Nein, kann nicht sein. Tippe auf Orthopädie.

c) Woher kennen die mich dann?
Mal Konsil gemacht, Blut abgenommen, in der Physio gesehen? Kennen die mich wirklich oder reagieren die nur auf den weißen Kittel?
Außerdem habe ich in dem Moment gerade Blut fürs Labor in der Hand gehabt, vielleicht verwechseln die mich, trotz Kittel?
Vielleicht auch Dauergast, kennen mich vom letzten Aufenthalt.

d) Und was heißt das "noch"?
Haben wir uns heute schon gesehen? Kann mich nicht erinnern. Wer weiß, wen ich in den langen Stunden heute schon gesehen habe. Vielleicht haben wir uns ja sogar schon gesprochen? Hmm, also vielleicht doch chirurgisch. Nein, irgendwie nicht in der Visite heute gesehen. Vielleicht die Dame, die nicht auf dem Zimmer war? Aber woher kennt sie mich dann?
Somit komme ich zurück zum Dauergast, aber dann müsste ich sie ja auch kennen.

e) Wieso bestätigen mir in den letzten zwei Wochen (immerhin post Urlaub) fast alle Patienten, ich würde zuviele Stunden und Tage arbeiten ("Sie haben aber auch nie frei, wa?") und ich würde so schlecht aussehen?
Naja, wahrscheinlich, weil das der Wahrheit entspricht?! Zumindest meiner gefühlten Wahrheit. Wieso sehen sich die Patienten genötg, daß - unabhängig voneinander - zu betonen. Ist es so offensichtlich? Ich brauche Urlaub. Keine Frage. Zielte diese Eingangsfrage auch darauf?
Liegt es daran, daß ich die Patientin (oder war es ein Trick und der eigentliche Patient war der Mann) nicht richtig einordnen konnte?

f) Wieso mache ich mir eigentlich soviele Gedanken, wenn die beiden einfach nur nett und freundlich einen Angestellten des Krankenhauses grüßen, dem sie abends zum ersten Mal in ihrem Leben über den Weg laufen und dem sie noch eine - vermeintlich - netten Spruch sagen?
Wenn sie wüßten, was sie damit angestellt haben...

Doc Blog

Und ich denke doch, daß ich sie kenne...

Samstag, 6. Dezember 2008

Extreme Einstellung

Hatte letztens eine Patientin, nicht in der Ambulanz als Notfall, sondern in unserer Indikationssprechstunde.
Nix dramatisches, aber eine Sache, die sich gut operieren läßt. Kleine OP, die aber, wie alle, auch Risiken und Nebenwirkungen hat, klar.
Der Patientin geht es momentan gut, weil sie sich nicht belastet. Seit mehr als einem halben Jahr ist sie wegen dieser Geschichte jetzt krankgeschrieben.
Sie meinte, sie käme ja so auch zurecht, und bräuchte keine OP. Soweit so gut, aber was ist mit ihrer Arbeit und Arbeitsfähigkeit?

Darauf fing sie an loszupoltern.
Was das denn solle, daß man sie in eine OP drängen wolle, solange sie sich nicht belaste, habe sie ja keinerlei Beschwerden.
Ja, aber wie jetzt? Wollen Sie sich die nächsten 10 Jahre deswegen krankschreiben lassen?

Antwort: Natürlich! Denn wenn ich nichts tue, habe ich auch keine Beschwerden!
Doc Blog: Aber Sie können doch zumindest einen Arbeitsversuch starten und sehen, wie sich die Schmerzen entwickeln.
A: Auf gar keinen Fall! Dann werden meine Beschwerden ja wieder schlimmer. Nur, wenn ich mich nicht belaste, geht das so.
DB: Ja, aber wie jetzt? Gar nichts machen, die nächsten Jahre/Jahrzehnte?
A: Nein, so normal für mich arbeiten geht ja, aber nicht in meinem Beruf.
DB: Wie lange ist es denn noch bis zur Rente?
A: 8 Jahre.
DB: Und Sie wollen wirklich nicht doch nochmal einen Arbeitsversuch starten? Oder innerhalb des Unternehmens eine Umversetzung beantragen?
A: Nein, dann kommen meine Schmerzen direkt wieder.

Hallo? Ich glaube es hackt? Ganz abgesehen davon, daß die Dame wohl keinerlei Bock hat, nach der sehr wahrscheinlich erfolgreichen OP in ihren Job zurückzukehren. Wie kann man so dreist sagen, daß man lieber auf Staatskosten leben will?
Aber anderseits, sie ist ja eh bald ausgesteuert und wird sehen, was sie davon hat.

Und beschwert sich bei mir (hallo, ich bin zumindest dem Namen nach Chirurg) dann noch, daß wir ihr eine OP anbieten und keine konservative Behandlung.

Mann Mann Mann!
Sowas stößt bei mir echt auf Unverständnis.
Würde mir nie einfallen, so zu handeln. Gut, noch geht es meinen vorgeschädigten Gelenken ja einigermaßen, das mag irgendwann mal anders aussehen. Aber selbst dann würde ich doch zumindest die OP VERSUCHEN, in der Hoffnung, dann wieder/weiter Geld für mich und meine Familie verdienen zu können.

Also wirklich, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

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