I had a dream. I had a dream that every doctor is created equal...
Quatsch, naürlich war mein Traum heute Nacht viel profaner. Habe geträumt, ich hätte mit zwei Oberärzten gleichzeitig operiert, bzw. ich war der Operateur und die beiden die Assistenten. Und beide haben mich aber sowas von total gelobt, wie toll ich das alles machen würde. Dabei war ich in dem Moment, als einer der beiden das sagte, doch nur beim Koagulieren ?! Was will mir dieser Traum sagen? Außer, daß ich tief in meinem Innern doch noch die Hoffnung hege, vielleicht mal ein Großer zu werden?
Fact ist, die OP, für die ich heute extra gekommen bin, lief gar nicht mal so optimal. War ein anderer OA als die letzten Male, der hatte bei der Visite auf Station vorher schon so einen massiven Druck gemacht. Stand eigentlich der andere drauf, keine Ahnung, warum das mal wieder geändert wurde. Naja, der OP-Plan ist ja eh nur grober Anhaltspunkt.
Der OA war trotz allem aber recht geduldig, zumindest hat er sich merklich zusammengerissen. Am liebsten hätte er mir alles aus der Hand genommen, ach was, gerissen (aber er hat sich beherrscht, zumindest teilweise).
Kann ich ja fast verstehen, bei mir dauert das eben etwas länger. Aber was soll ich machen? Das ärgert mich ja selber. Bin immer noch sowas von unsicher, fange ungern alleine an (obwohl ich das alles ja nun wirklich hunderte von Malen gesehen habe und in der Theorie ja ALLES weiß! Jeden einzelnen Schritt!), aber alleine? Uiuiui, das ist ja dann doch ein ganz anderes Kaliber.
Stelle mir immer vorher vor, das alles super souverän zu machen, aber das klappt dann gar nicht. Heute war es eine minimalst (!) veränderte Anatomie, die mich ein wenig off track geworfen hat. Und dann war der OA auch schon da. Nix mit Glänzen und souverän und "ach, klasse, daß Du schon so weit bist". Das führt alles nur dazu, daß ich mir selber total im Halse stehe. Habe im Endeffekt auch nur 50% der OP machen dürfen, bis zur Subkutannaht hat er mir dann noch auf die Finger geschaut (um dann wohl recht zufrieden abzudampfen). Und dieser blöde Faszienfaden, Mann, das die Dinger immer so in die Finger schneiden. Habe ich auch schon lange nicht mehr gehabt. Sehe das jetzt mal als Zeichen an, daß die Faszie tatsächlich zu ist.
Tja, und danach? OP war ja nicht der ganze Tag. Danach war ich tatsächlich nicht einsetzbar, obwohl ich ja wider Erwarten doch da war. Vor allem wider eigenes Erwarten *gequältgrins*.
Ich hatte auf meiner Station noch zwei schwierige Fälle zu besprechen und musste sie noch dem Chef vorstellen. Der hat mich dann auch runterbestellt und dann, obwohl er wußte, daß ich warte, fast 2 Stunden (von denen ich tatsächlich eine erhebliche Zeit in seinem Büro gesessen und gewartet habe! - man will ja nicht, daß Chef sonst auf einen warten müsste) hängen lassen und ist (absichtlich? denke eher nicht) einfach nicht aufgetaucht. Bin fast rasend geworden, zumal ich ja einen Termin um 15.00 (also innerhalb meiner eigentlich nicht stattfinden solltenden Dienstzeit hatte) abgemacht hatte, den ich ernsthaft in Gefahr gekommen sah.
Habe aber dann einen Kollegen instruiert und habe (ohne Pat.vorstellung) das Haus verlassen und es gerade so eben zum Termin geschafft.
Mann! Heute war doch mein freier Tag!
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#metoo in der Medizin
vor 1 Jahr
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