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Über mich

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Montag, 22. Juni 2009

Harnstauungsniere

Aus gegebenem Anlass frage ich mich, ob die o. g. Diagnose womöglich sogar eine BG-lich anerkannte Erkrankung bei Chirurgen ist. Hatte heute nämlich tatsächlich dieses Problem, obwohl ich nicht einmal im OP war...

Es begann um 7:58, als wir uns gemeinsam (ja, wir sind Chirurgen, die noch essen gehen, heißt das jetzt, wir jammern auf hohem Niveau?) Richtung Frühstück aufmachten. Leichter Harndrang, aber man will ja den Anschluss nicht verpassen. Peer pressure siegt über den anderen Druck.

8.13 Ich treffe einen Kollegen auf dem Gang (Rückweg vom Frühstück) und wir bereden eine
Patientin.

8.15 Einige Stationen und Stockwerke höher wartet schon der Oberarzt auf mich und meine
Visite.

8:45 Kurze Unterbrechung der Visite, die ich mit Telefonaten bestreite (komplett!)

9.00 Weiterführung der Visite (und zunehmendes Druckgefühl)

9.15 Ende der Visite und Auftrag, eine Patientin notfallmäßig zur OP heute noch aufzuklären

9.20 Patient gefunden und mit ihr gesprochen

9.30 Aufklärung und weiterer Papierkram fertig, zurück zur Patientin, Anästhesist da, argh
auf dem Weg zum WC von der Aufnahmestation angefordert

9.31 Erste Aufnahme in ca. 30 Minuten incl. Aufklärung durchgezogen

10.01 Aufklärung der Notfallpatientin bis etwa 10.20

10.21 als ich die Unterlagen in die Akte lege, ist die nächste Aufnahme da

10.30 während der Aufnahme werde ich in die Ambulanz gerufen, was ich aber vertage

10.45 Zweite Aufnahme halbfertig, breche ich ab, um in die Ambulanz zu gehen

11.00 Ambulanzpatient gesehen, muss noch auf den Oberarzt warten, gleichzeitig ruft meine
Station an, meine eigene Aufnahme wäre da

11.10 Patient demonstriert

11.15 Brief diktiert

11.19 auf meiner Station, hundert Fragen, die meisten können beantwortet werden, Blick auf die
Uhr, meine Aufnahme will ich vor 12 fertig haben

11.45 Aufnahme fertig, all inclusive, aber deutlich zunehmendes Druckgefühl

11.46 Anruf der Aufnahmestation, die notfallmäßige Dame sei vom Röntgen zurück, wie denn
jetzt weiter zu verfahren sei

11.50 Oberarzt gefunden, Demo der Röntgen-Bilder an ihn

11.58 er schickt mich in den OP zur Demo der Bilder an Chef

12.07 kurzer Weg über die Station, Briefen

12.12 im OP, suche den Chef, es heißt er wäre schon raus

12.13 vor einem kompletten Schwächeanfall nutze ich die Chance, mein Krea zu senken, meine Nieren vor dem Exitus und mich vor der Urämie zu bewahren

Rein rechnerisch war meine Blase gute 4 Stunden ordentlich bzw. zunehmend gefüllt, gesund kann das doch nicht sein. Natürlich hätte ich zwischendurch gehen können, klar, aber man will ja "mal eben" was abarbeiten und heute kam ständig was neues. So geht's. Aber nicht nur heute.

War das nicht so, daß die Balkenmuskulatur (oder wie war das in der Blase) "ausleiern" kann? Muss man dann mehr oder weniger oder wird man inkontinent? Urologen hier anwesend? Habe ja sowas von gar nicht aufegpaßt in Uro...

Doc Blog

Mittwoch, 3. Juni 2009

Helden meiner Jugend

Sieht zwar so aus, als hätte ich die Anregung für diesen Post bei Assistenzarzt entwendet, tatsächlich müssen wir aber fast zeitgleich diese Idee gehabt haben. Letztlich schon ein Problem, wenn man seine RSS-Reader nicht regelmäßig aktualisiert und dann sowas verpaßt.

In einer halbwegs ruhigen Minute konnte ich nämlich vor ein paar Tagen die Zeit nutzen, über die diversen Arztserien zu sinnieren, die mich in meiner Jugend begleitet und inspiriert haben und meine Favoriten einzuordnen. Die da wären in (halbwegs) chronologischer Ordnung:

Chefarzt Dr. Westphall (S. Elsewhere):
Fand ich früher wirklich klasse, habe fast alle Folgen gesehen, Denzel Washington war da mein Held u. a. Könnte man sich heute wahrscheinlich kaum noch angucken (ähnlich ging's mir beim A-Team und Knight Rider, geht ja gar nicht!).
Für Trapprr John bin ich glaube ich zu jung, hat mir nie gefallen. War das nicht die Serie, wo der eine Arzt auf dem Parkplatz im Wohnmobil wohnte?

Schwarzwaldklinik:
Wenig Einfluss, mochte nur den Hund (wirklich) und die Oberschwester hat mir Angst gemacht, ganz bestimmt nicht der Grund, warum ich Arzt geworden bin.
Habe auch sonst keine deutschen Arztserien geguckt, In aller Freundschaft zwar mal versucht, aber bald wieder aufgegeben, geht gar nicht, soviele Intrigen, dafür bin ich zu sehr Gutmensch. Geht gar nicht trifft auch auf Hallo Onkel Doc zu.

Chicago Hope:
Lange Zeit meine absolute Lieblingsarztserie (wenn ich den OP schon nicht in natura sehe, dann in der Serie, die es angeblich "zu" realistisch darstellte). Mein Favorit war immer Dr. Shutt, wollte deshalb ja wirklich und ernsthaft Neurochirurg werden, ist (zum Glück/leider) nichts draus geworden. Dr. Geiger war mir immer viel zu verrückt, dafür mochte ich noch Dr. McNeil, Dr. Grad, Billy und diese toughe Neurochirurgin Lisa.
Wie die übrigen US-Serien natürlich sooft als möglich im Original zu sehen.

Emergency Room:
Muss irgendwann Chicao Hope abgelöst haben, oder zumindest nahe drangekommen zu sein. Mag aber weder Dr. Ross (zu gestriegelt) oder Dr. Greene (einfach so), dafür natürlich umso mehr Carter, wie der als armer kleiner Assistent geschunden wurde, haben wir ja auch erleben müssen, meine Sympathien waren also sehr aufrichtig ;-), weitere Favoriten: Dr. Neela (auch noch gutaussehend), Dr. Abby (dito), Dr. Luca Kovac natürlich auch, die, die erstochen wurde, deren Namen ich peinlicherweise vergessen habe, Dr. Romano nur, weil ich mir dadurch das Romano-Ward- bzw. Long-QT-Syndrom merken konnte, weiterhin Dr. Lewis und den armen Dr. Gates.
Schon schade, daß die Serie jetzt zu Ende geht, denn sie hat mich wirklich geprägt und mir in vielen medizinischen Fragen geholfen, allein die englische Nomenklatur war für meine Auslandseinsätze Gold wert, dazu die vielen gut erklärten Krankheitsbilder.

Scrubs:
Fand und finde ich weiterhin übertrieben und überspitzt. Da ich Scrubs ja nun lebe, gucke ich es nicht mehr. Wenn ich einen Favoriten nennen müsste, wäre das wohl JD.

Grey's Anatomy:
Also, das Wortspiel gefiel mir von Anfang an, die Serie weniger, hatte viel mehr erhofft, aber der Vorspann läßt ja schon tief blicken. Auch wenn die Medizin nicht eine komplette Randerscheinung ist, so liegt der Hauptfocus doch auf zwischenmenschlichen Beziehungen. Naja, gucke es trotzdem noch. Mag aber nur George und Dr. Bailey ertragen.

House:
Am Anfang gut, mittlerweile mit immer abstruseren Fällen, außerdem nervt mich, daß ALLE seines Teams (ob alt, ob neu) ALLES können, Hirnops, Herzkatheter, eben ALLES. Tja, dagegen stinke ich maximal ab. Seit dem neuen Team fehlt der Drive und die Dynamik, und da es sich eh kaum noch auf meine Jugend bezieht (dito Grey's Anatomy), läuft es eher außer Konkurrenz.

Außer Konkurrenz läuft auch MacGyver, kein Arzt, aber ein genialer "Handwerker", hat mich total beeindruckt, und er ist auch heute noch mein Held. Und ich bin stolz, als einer der wenigen wohl auf Anhieb seinen Vornamen zu kennen, naja, zumindest einen der benutzten. Und ich stehe voll auf MacGyverisms im OP.

Noch einmal außer Konkurrenz, da Tierarzt: Danger Bay (lief m. E. gar nicht im deutschen Fernsehen, oder?), danach wollte ich unbedingt Tierarzt, Meeresbiologe und Kanadier werden. Und was ist geworden? Gar nix, dreimal daneben.

Doc Blog

Dienstag, 2. Juni 2009

Being Privateer!

Tja, jetzt hat es mich erwischt. Ich habe in diesem Monat die fragwürdige Ehre, auf der Privatstation eingesetzt zu sein.

Ich habe in meiner langjährigen "Karriere" noch keine Klinik gesehen, in der dieser Job beliebt war, denn irgendwie ist man ja als Privatassi immer der Dumme. Der Chef ist immer mit einem unzufrieden, die Oberärzte sind ständig knatschig, weil man mehr als der Chef weiß, die Patienten sind geladen, weil sie nicht jeden Tag den Chef seien.
Für den Assistenten eine klassische Catch-22-Situation.

Schade, denn eigentlich sollte man meinen, von der Nähe und dem direkten Draht zum Chef profitieren zu können, aber mehr Ausbildung, OP-Einsatz (HA!, was für ein Hohn) oder Erklärungen gibt es jetzt definitv NICHT. Weiß ich doch, ist ja nicht das erste (oder letzte) Mal, daß ich Privateer bin.

In meinem PJ-Haus war es wenigstens so, daß der Privat-Assi eine zusätzliche Pool-Beteiligung bekommen hat. Ist hier aber nicht so. Dabei wäre das in meinen Augen wirklich gerechtfertigt. Immerhin sind Privatpatienten um ein Mehrfaches anstregender als "Normalos".

Wenn ich weiter nicht ganz durchgebackene Hefeteilchen esse, hat sich das mit dem Privateer für morgen vielleicht eh erledigt.

Doc Blog

Montag, 18. Mai 2009

Legende Børn

Tjaja, einer hat's angefangen (in diesem Fall wohl Pharmama) und dann sind noch ganz viele andere auf den Zug aufgesprungen (z. B. Krankeschwester, Monsterdoc, Krangewagefahrer, Doc Brown, um nur einige zu nennen). Das nennt man wohl peer pressure.

Deshalb ich jetzt auch!
(Im Kern sind wir ja wahrlich alle legende børn, oder? Zum Spielen hier lang...)


Da Chirurgen ja doch immer das Blutsaugerimage anlastet... (dabei sind wir doch ganz liebe).
Und so blaß sind natürlich auch alle, weil wir ja 24/7 entweder den Sideways oder Broad-A im OP-Saal 1 machen müssen...
Nur - wie krieg' ich Chef dazu, mir so ein cooles Cape zu geben?

Doc Blog

Mittwoch, 29. April 2009

Positionen in der Chirurgie

Es geht hier nicht um Positionen, die man durch Karriere einnehmen kann. Oder andere näher- oder fernerliegende Positionen.

Nein, es geht hier um Körperpositionen. Im OP. Und zwar ist mir bei meinen zwar seltenen, aber immer ungemein beliebten OP-Einsätzen, aufgefallen, wie man sich als Operateuer, erster und zweiter Assistent hinstellt. Also tatsächlich um die körperliche Position des Arztes intraoperativ.
Nach meiner (nicht evidence-based) Untersuchung können verschiedene Positionen und korrelierende Typen unterschieden werden.


Straight-A
Der dynamische Operateur (vorzugsweise Chef- oder Oberarzt) steht sehr aufrecht, die Beine nur ganz leicht gespreizt direkt am OP-Tisch, Knie und Rücken gerade. Hat alles einwandfrei im Blick und ist jederzeit Herr der Lage. Diese Position kann auch längerfristig einbehalten werden.

Broad-A
Der weniger dynamische (weil manchmal unterforderte) Assistenzarzt steht deutlich breitbeiniger als der Operateur. Dadurch steht er u. U. vom Blicklevel etwas tiefer als der Operateur, kann aber immer noch alles wichtige sehen, sich im "Notfall" aber auch am Tisch mit dem Unterkörper abstützen (cave, kann bei unter dem Abdecktuch versteckten Metallteilen des Tisches schmerzhaft sein). Auch diese Position kann lange durchgehalten werden. Variiert wird sie bei manchen Kollegen durch eine Hyperlordose, was aber ordentlich Zug auf die Facettengelenke machen kann und sich nachher in bösen Rückenschmerzen postop. bemerkbar machen kann (oder ich liege falsch und habe echt was strukturelles am Rücken).

Locked-In
Meine persönliche Lieblingsposition. Beinhalted Broad-A, dann aber eine Inversion und leichte Supination beider Füße, dadurch sind die Knie in Streckstellung fixiert, ohne daß man sich allzu sehr konzentrieren muss. Habe es schon öfter gehabt, daß die Stabilität der Knie ungenügend war und die plötzlich nachgegeben haben. Unschön, wenn man dann vom Tisch stolpert. Mit Locked-In kann das m. E. nicht passieren. Um eine unschöne Supinationsstellung und Zug auf die lateralen OSG-Bänder zu verhindern, empfehle ich eine zusätzliche Innenrotation der Hüften.

Sideways
Der von den Chirurgen benutzte Ausdruck ist häufig "reinfechten". Wird (zwangsweise) dann genutzt, wenn zwei Assis auf einer Seite stehen und von dem eingenommen, der am Arm des Patienten steht. Da er gar keine andere Wahl hat, steht er nicht mit der Breitseite, sondern nur mit seinem seitlichen Profil an den Tisch gelehnt (cave Bursitis trochanterica).
Wenn man in Trittweite eine Stufe hat, ist das auch länger auszuhalten. Dann auch mal wechselnd einbeinig. Kann man auch einnehmen, wenn man allein auf einer Seite ist, dann kann man die Füße auch besser ausstrecken oder verschränken. Hauptproblem ist allerdings die etwas eingeschränkte Sicht (in der Fechterstellung sowieso).

Over the top
Meine am meisten gehasste Position, weil DIE macht wirklich Rücken. Der Operateur sitzt, der Assistent beugt sich über das Bein nach vorne, wobei auf der ihm abgewandten Seite operiert wird. Egal, wie man es dreht und wendet, diese notgedrungen einzunehmende Position ist definitiv nicht angenehm.

EasyRider
Klingt gut, ist gut. Als zweite Assistenz der Hüfte, in der einen Hand den EasyRider-Haken, die Füße auf der Stufe so gestellt wie gewünscht und (da man eh nix sieht) auch durchaus in der Lage, alles mögliche andere zu beobachten. Nachteil: Man sieht wirklich gar nichts von der OP. Niente! Schon fies.
Aber angenehm auszuhalten. Wenn's schon mal sein muss, kann man's wenigstens geniessen. Wer weiß denn schon, wann Over the top wieder blüht.

Inbetween
Auch nicht gerade beliebt, der "Sprung" zwischen die Beine des Patienten zur Vorbereitung der Anastomose. Alternativ auch Unterm Tuch zu nennen. Da kann man sich zwar setzen, aber die Luft ist dort unten wahrlich nicht gut. Und unsteril ist man danach auch noch.

Einbeinig
Als Variation der oben genannten gerne mal genutzt zur Entlastung der eigenen geschundenen Gelenke. Da dies zur Mehrbelastung des anderen Gelenks führt, ist ein wechselseitiges Spiel zu empfehlen.

Ich denke, das wären die gängigsten. Jetzt soll nur keiner denken, wir flezen uns bei den OPs nur irgendwie so rum. Sterilität ist und bleibt immer das oberste Gebot. Aber wenn man 4, 6, teilweise 8 Stunden am Stück stehen muss, braucht man auch mal Ausweichmöglichkeiten am Tisch. Denn es ist tatsächlich so, daß man (v. a. wenn man nicht selber der Operateur ist) nach ein paar Stunden die eigenen Knochen beginnt zu bemerken. Da freut man sich über jedes Röntgenbild, weil das Bewegung bedeutet.

Doc Blog

Mittwoch, 15. April 2009

Zurück von der ISS

Freude allenthalben.
Nach ungezählten Tagen in der ISS (Indikationssprechstunde) wird Doc Blog wie es aussieht nun endlich wieder in den OP gelassen.
Bis zum FA ist es ja auch nicht mehr weit, da brauche ich das ganz dringend. Da paßte es ganz gut, daß einer der OÄ vorhin ein FA-Prüfungsgespräch mit mir veranstaltet hat.
Klar, wenn ich solche Fragen bekäme, dann wäre alles ganz simpel. Hey, dann müsste ich ja kaum noch lernen.
Aber denke mal, soo einfach wird es nicht werden, schade.

So, jetzt aber weiter emergency room gucken (werte ich wie immer als Fortbildung, und notiere mir dafür interne CME-Punkte).

Doc Blog

Dienstag, 7. April 2009

BETTENPLANUUUNG!

In meinen Augen sozusagen DAS Unwort der Chirurgie schlechthin, es vermag mich problemlos jeden Tag jenseits der Grenzen des Wahnsinns zu schicken.

Aber wieso ist die Bettenplanung eigentlich immer ein solcher Akt? Nun, DIE Frage ist nicht so schwer zu beantworten, viel schwerer ist dagegen eine tagesakuelle (ach was, minutenaktuelle) Lösung dieser.

In jeder medizinischen Abteilung (mit Ausnahme vielleicht der Radiologie) gibt es eine festgelegte Anzahl Betten x. Im Optimalfall ist x gleich der Anzahl an Patienten, aber leider tritt dieser Optimalfall in der Chirurgie nicht wirklich häufig ein.

Regelfall ist vielmehr eine Anzahl x + n. Und je nachdem, ob sich das "n" im ein- oder zweistelligen Bereich bewegt, kann es schon mal sehr haarig werden.
Im Schnitt würde ich n mit 3 beziffern, am Wochenende auch gerne mal mehr. Allein in meinem letzten WE-Dienst hatte ich eben jene drei zusätzliche Aufnahmen, was der Kollege hatte, weiß ich gar nicht einmal.

Nur, wie bringt man x+n Patienten in einer Anzahl x Betten unter?

Und genau deswegen ist die Bettenplanung ein wirkliches Hassobjekt. Man kann eben nicht das unmögliche möglich machen, nein, auch dann nicht, wenn man Medizin studiert hat.

Wenn alles nicht mehr hilft, Patienten frühzeitig luxiert werden müssen, anderen "großzügig" ein früherer Entlassungstermin als gute Idee verkauft wird, ausnahmslos alle anderen Abteilungen abgeklappert sind, da müssen Patienten auch mal länger warten oder ganz verzichten und Tage später nochmal wiedereinbestellt werden.

Das Verständnis für diese Warteaktionen tendiert gegen Null, da ist sich jeder eben selbst der Nächste. "Wie? ICH soll warten? Wegen einem Notfall? Wieso ICH? ICH warte schon so lange."
Andererseits, wenn der Herr der Notfall wäre, denke ich nicht, daß er sein Bettchen für einen elektiven Patienten frei machen würde.

"Wieso musste denn der Notfall genau heute kommen?"
Ähm ja, frage ich mich nachts um 3 Uhr auch manchmal, aber vielleicht können wir froh sein, daß er es überhaupt noch bis zu uns geschafft hat.

Verständnis auch für das Warten aufs Zimmer? Fehlanzeige.
Eine Dame hat sich allen ernstes einmal beschwert, weil sie eine Stunde (!) auf ihr Zimmer bzw. das Bett in dem Zimmer warten musste. Die Erklärung war leicht, immerhin war die Pat., die ihren geplanten Bettenplatz "blockierte" zweiter Punkt im OP und da die erste OP sich verzögert hatte, wurde sie als zweite eben erst 30 min. (!) später in den OP abgerufen und die Neuaufnahme saß (wohlgemerkt schmerzfrei und satt) im Aufenthaltsraum.
Habe die OP-Verzögerung der Dame lang und breit (und natürlich auf Verständnis hoffend) erklärt, von wegen!

Die hat doch allen ernstes folgendes geantwortet: "Das ist doch eine Unverschämtheit und ganz schlechte Planung! Ich habe den Termin seit Wochen! Und da war es Ihnen nicht möglich, mir ein Zimmer zu besorgen? Ich musste eine ganze Stunde warten!"
Was soll man dazu sagen? Gar nix, im Endeffekt hat sie sich bei der Verwaltung beschwert. Daß die OP erst aktuell keine halbe Stunde vor ihrer Ankunft sich verzögert hatte, vollkommen sekudär. Daß sie selbst als präop. Patient wohl auch kaum auf dem Gang würde warten wollen, egal...

Apropos Gang, in meinem PJ-Haus war es "üblich" am morgen nach den Aufnahmen durchaus auch mal der gesamte Tagesraum mit bis zu 6 Aufnahmen und der Gang mit bis zu 4 neuen Patienten belegt war. Da hat sich keiner beschwert.

Auch heute ging die Bettenplanung wegen "Langliegern" nicht auf, achja und zwei Notfälle, allerdings vom WE, die noch Betten blockieren, die anders verplant waren. Kann sowas auch nicht lösen. Kann doch keine Betten zaubern. Andere Stationen geben uns schon lange keine mehr. Deswegen habe ich das Problem auf morgen vertagt.

Vielleicht ereilt mich ja heute Nacht eine GE, dann muss ich mich morgen nicht damit ausinandersetzen. Nee, sowas sollte man sich nicht wünschen.

Doc Blog

Montag, 23. März 2009

Duh... Warum hab' ich das denn jetzt gefragt?!

Bin ja (immer noch) in die Ambulanz abgeschoben/zwischengeparkt, wie auch immer.
Und neben den halbweg spannenden, etwas vom Einerlei, das sehr an eine niedergelassenen Praxis erinnert, abweichenden, mir momentan nur selten über den Weg laufenden Notfällen ("Brauch' mal einen AAArzt...!") haben wir ja auch eine sogenannte Indikationssprechstunde. Und an die wurde ich nun geknebelt.

Die Klientel ist, nun ja, nicht immer einfach und heute habe ich nicht nur nix aus meinen Fehlern gelernt, sondern denselben Kardinalfehler gleich zweimal gemacht.
Dieser bestand aus der einfachen Frage: "Ach, und wieso ging das nicht?"

Keine drei Sekunden danach hätte ich mich am liebsten à la Homer Simpson dauergeohrfeigt, weil beide Patientinnen ungelogen ihre KOMPLETTE Krankengeschichte, beginnend mit "krummen Beinen schon bei der Geburt" erzählen mussten. Und ich meine die komplette.

Meine Versuche, dies freundlich, aber bestimmt zu unterbrechen und in die richtige Richtung zu dirigieren ("Ja, aber wenn Sie jetzt kein Morphium mehr nehmen, dann sagen Sie mir doch bitte, wie das aktuell mit den Schmerzen aussieht") wurden brutal ausgehebelt und mir weiszumachen versucht, daß die Medikation von vor 5 Jahren ja doch auch irgendwie für die heutige OP-Indikation wichtig sein würde.
Nö, ist sie nicht. Wirklich nicht.

Dadurch habe ich natürlich jeglichen Zeitplan meinerseits (und den durch Einbestellung vorgegebenen sowieso) gnadenlos gesprengt. Und mit welchem Ergebnis?
Patienten sauer, weil ich ihnen ihrer Meinung nach zu wenig Zeit (waren jeweils 45 Minuten!) geschenkt habe.
Wartende Patienten sauer, weil sie (ach nee) so lange warten mussten.
Oberarzt sauer, weil alles ins Stocken geriet.
Doc Blog sauer, weil er neben Exsikkose, Hypoglykämie auch eine Hydronephrose zu beklagen hatte und sowieso schon viel zu lange in der Ambulanz rumhängen muss (für seinen Geschmack).

Ein wahres Tagwerk eben. Und - welch Freude - morgen wird es idem weitergehen dürfen.

Doc Blog

Achja, und nur um etwaigen Argumenten vorzubeugen, eigentlich weiß ich, wie ich mit Patienten effektiv zu reden habe und wie man Gespräche in die richtige Richtung führt, aber einige wissen sich zu gegen meine "mindtricks" offensichtlich zu wehren, naja...

Edit: Das finde ich ja mal faszinierend, daß es noch gar keinen Label "Ambulanz" gab...

Dienstag, 10. März 2009

Grauen der Nacht oder Z. n. ND

Daß so ein Nachtdienst keine angenehme Veranstaltung sein würde, wusste ich ja schon vor meinem ersten. Der gestrige/heutige war weder mein erster, noch mein zweiter, noch mein zehnter oder zwanzigster. Aber leiden können wir uns immer noch nicht.

Vom Prinzip her sind sich diese Dienste ja alle ähnlich, viel zu tun, aber nicht so viel wie tagsüber, meistens Patienten, die wirklich was haben (auch dies oftmals im Gegensatz zu tagsüber, man denke da nur an den Bananenbieger, der sich in den Finger geschnitten hatte, mir aber diesen dann doch nicht präsentieren konnte, weil er die Stelle nicht mehr finden konnte = Tagdienst) und ein ziemlich leises Krankenhaus ganz für mich alleine, zumindest abseits der Ambulanz.

Wenn ich es dann tatsächlich mal schaffe, die Füsse hochzulegen, ist das auch keine richtig erholsame Zeit, zumindest ich habe im Laufe der Jahre eine ziemlich Paranoia entwickelt. Ich muss nur lange genug über das Pieper/Telefon nachdenken, bis es erwiesenermaßen in bis zu 90% der Fälle mit einem Höllensturm losbricht. Also krampfhaft andere Gedanken machen.
Wenn ich dann einnicke, wache ich oft leicht konsterniert von selber wieder auf in der Angst, den Pieper/Telefon ob Tiefschlaf (?!) nicht gehört zu haben.

Apropos hören, in dieser Nacht war ich der festen Überzeugung einen im Anflug begriffenen Helikopter zu hören. Nachdem sich dieses Geräusch gute 10 Minuten gar nicht änderte, wurde ich ja schon ein bißchen unruhig, war kurz davor, in der chirurg. Ambulanz nachzufragen, was denn der Hubschrauber über uns veranstalten würde. Habe es mir dann aber doch verkniffen. Bloß keine schlafenden Hunde wecken (im wahrsten Sinne des Wortes). Es ist doch sehr wahrscheinlich, daß man mir Bescheid gesagt hätte, wenn der Kasus für mich gewesen wäre (es gibt kaum was schlimmeres, als unverrichteter Dinge in einen ankommenden Hubschrauberpiloten in voller Montur hineinzustolpern, das gibt einen Adrenalirush erster Güte, der fast zu spontanem Urinabgang führen kann, man weiß ja nie, was der gerade an Patientengut für einen mit sich bringt, alles schon da gewesen).
Nach weiteren 10 Minuten monotonen Rotorgeräuschs, das nicht den typischen Dopplereffekt hatte, habe ich für mich selbst beschlossen, daß es sich wohl um eine Klimaanlage handeln muss. Oder Heizung. Sollte vielleicht mal dem Hausdienst mitteilen, daß die komisch klingt.

Ein weiterer Nachteil des Nachtdienstes ist ja auch, daß ich nach getaner Arbeit mehrfach um den Block fahren muss, weil es hier wohl ab neun Uhr morgens keine adäquaten Parkplätze mehr gibt. Schön.

Doc Blog

Achja, Wer...mich...noch...EINMAL...wegen...einer...blöden...und...vielleicht...sogar...
UNNÖTIGEN...BRAUNÜLE...mitten...in...der...Nacht...weckt...wird...sehen...wie...
ICH...zum...TIER...werde!!!

Mittwoch, 4. März 2009

Twister im OP

War gestern nach längerer Abstinenz dann doch auch mal wieder im OP. Und dann direkt in einem echten Hammerpunkt, Zweihöhleneingriff etc. Das schlaucht, sowas von.

Dafür haben wir Twister im OP gespielt, lol. Weiß ja nicht, wer dieses Spiel kennt, aber ich habe das früher ("damals") gerne mit meinen Kumpels gespielt. Prinzip dabei ist ja, daß man seine Hände und Füße nach Ansage auf den verschiedenen Farben des Feldes verteilt. Führt zu komplexen Verdrehungen und Luxationen.

Im OP sah ds ganze so aus, daß ich mit der linken Hand den Aufspreizrahmen stabilieren musste (und zwar solange, daß ich an der Auflagefläche am Unterarm einen Dekubitus entwickelt habe). Um etwas anderes zu halten, musste ich dann mit der rechten Hand über die linke greifen, war also schon überkreuz. Weil ich keine Hände mehr zur Verfügung hatte und ich die Haken/Spreizer auch nicht loslassen konnte, musste die links stehende OP-Schwester ihre rechte Hand neben meine linke, also ganz nach außen, strecken. Der OA hielt mit einer Hand einen Haken und wuselte mit der anderen mit einem Instrument durch den Situs. Da ich halb seitlich stand, musste ich das linke Bein etwas ausstrecken, um mich zu stabilisieren. Die OP-Schwester stand auf einer Stufe und lehnte über den OP-Tisch, um den Haken zu halten.
Chaos komplett.

Da die Arbeitszeiten momentan komplett exazerbieren und ich jeden Tag dekompensiere, bleibt keine Zeit für einen sinnvollen, längeren Blogpost.

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